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1901-1950

 

Im Jahr 1902 wies das Bezirksamt Neustadt daraufhin, dass Waldbrand-Abteilungen zu bilden seien. Gekennzeichnet wurde die Waldbrandabteilung mit einer grünen Armbinde. Die entsprechenden Abteilungsführer hatten zusätzlich einen nach oben offenen Winkelbalken an der Binde. Die Abteilungsführer entschieden, wer mit welchem Gerät bei der Brandbekämpfung agierte. Das königliche bayerische Bezirksamt beauftragte 1904 die Bürgermeister damit, ein Signal zur Alarmierung der Waldbrandabteilungen zu verwenden.

Heinrich Würth übernahm 1908 das Amt des Feuerwehrkommandanten. Die neu erlassene distriktpolizeiliche Feuerlöschordnung regelte die Führung sowie die Personalplanungen der Abteilungen. So bestand die Steigermannschaft aus 30 Mann, die Spritzmannschaft aus 180 Mann (vier Züge), die Waldbrandabteilung in einem Zug aus 40 Mann, die Wassermannschaft mit 30 Mann, sechs Wasserfuhrleuten, sechs Dorfbachstauern sowie eine Ordnungsmannschaft mit 50 Mann.

Da die Feuerwehrmannschaft einen zu hohen Mannschaftsstand hatte, waren nur noch männliche Einwohner vom zwanzigsten bis zum vierzigsten Lebensjahr feuerwehrpflichtig.

In den Jahren zwischen 1902 und 1908 war man laut Unterlagen im Gemeindearchiv am Erwerb einer Schiebleiter und einer zweirädrigen Druckspritze interessiert, wofür die Zuschüsse aber nur spärlich flossen und die Gemeinde einspringen musste.

Im Jahre 1911 wurde die Feuerlöschordnung dahingehend geändert, dass körperlich oder geistig unzulängliche Staats- und Reichsbeamte, Personal der Staatseisenbahnen, Ärzte und Apotheker, Geistliche und Rechtsanwälte sowie Lehrer an öffentlichen Schulen vom Feuerwehrdienst befreit waren.

Da durch die Mobilmachung 1914 der Personalstand der Feuerwehr abnahm, erhöhte man die Feuerwehrpflicht bis zum 65. Lebensjahr.

Nach dem Ersten Weltkrieg hatte die Haßlocher Wehr eine Stärke von 293 Mann. In der Zeit des Ersten Weltkrieges war Friedrich Neumann Feuerwehrkommandant. Nach Heinrich Würths zweiter Amtszeit übernahm Gustav Raquet die Funktion des Kommandanten der Haßlocher Feuerwehr.

Neben ihren Pflichten pflegten die Wehrmänner auch Kameradschaft. So gab es zum Beispiel Feuerwehrfeste mit Umzügen. Bezirks- und Kreisfeuerwehrtagungen dienten der Belehrung und Aufklärung über die wichtigsten Fragen im Feuerlöschwesen.

Fünf Alarmstellen mit Telefonverbindung wurden im Jahr 1921 eingerichtet. Die Sturmglocke, die bei Feueralarm läutete und die Feuerwehr somit alarmierte, wurde 1926 vom Rathaus auf ihren ursprünglichen Platz zum oberen Spritzenhaus gebracht. Ein Jahr später wurde dann die erste Sirene auf dem Rathaus und später auf dem Südschulhaus der Schillerschule installiert. Im gleichen Jahr übernahm Adam Hauck bis zu seinem Tode 1936, das Amt des Kommandanten der Feuerwehr Haßloch. Während seiner Amtszeit sorgte ab 1929 das zentrale Wasserversorgungssystem für eine große Erleichterung bei der Brandbekämpfung im Feuerlöschwesen. Außerdem gab es von 1931 bis 1934 eine 18 Mann starke Feuerwehrkapelle.

In der Zeit bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verfügte die Haßlocher Wehr über fünf Spritzen, die nicht nur von Pferden, sondern auch von den Mannschaften gezogen wurden. Hinzu kommen noch eine größere fahrbare und eine kleinere tragbare Motorspritze. Problematisch war die Unterbringung der einzelnen Gerätschaften. So wurde an insgesamt sieben verschiedenen Orten im Gemeindegebiet die Ausrüstung untergebracht.

Als Großbrände jener Zeit registrierte man unter anderem ein Feuer am 16. April 1930 in den Betriebsräumen der Schreinerei Theuer, während am 6. März 1936 die Neumühle völlig niederbrannte. Ab 1937 übernahm Hans Himmighöfer die Leitung der Feuerwehr Haßloch.

Der Beginn des zweiten Weltkriegs sorgte dafür, dass die Feuerwehrpflicht auf ältere Jahrgänge ausgedehnt wurde. Auch in der Gemeinde wurden Vorkehrungen getroffen. So wurde zum Beispiel auf dem Gelände des heutigen Postamtes ein Löschwasserteich für den Katastrophenschutz errichtet. Auch die Anzahl der Alarmsirenen wurde erweitert. Ein Bereitschaftsdienst für Fliegerangriffe bestehend aus 30 Feuerwehrleuten und 5 Mitgliedern der Technischen Nothilfe wurde eingerichtet. Diese Maßnahmen erwiesen sich im Nachgang als durchaus notwendig. Durch den Einsatz der Wehrmänner gab es einige, die mit dem Kriegsverdienstkreuz zweiter Klasse ausgezeichnet wurden.

Das freiwillige Engagement war in der Gemeinde Haßloch zu dieser Zeit groß. Jüngere Mädchen traten der Feuerwehr Haßloch bei, um den verbliebenen Wehrmännern zu helfen. Unter Ludwig Bauer, der ab 1941 als Kommandant fungierte, erlernten die Helferinnen alles, was ein Feuerwehrmann auszeichnet. Davon profitierten nicht nur die Bürger von Haßloch, so war man beispielsweise bei größeren Bränden in Neidenfels, Frankenthal, Landau oder Zweibrücken im Einsatz involviert.

Nach dem zweiten Weltkrieg wurde die Funktion des Kommandanten von Heinrich Kern übernommen. Seine Aufgabe war es, innerhalb von zwei Tagen eine Wehr mit namentlichen 400 Männern aufzustellen. Durch den Mangel an Uniformen trug man Armbinden mit der Aufschrift „Firebrigade“.

August Heil übernahm am 01.03.1949 das Amt des Kommandanten. Die Höchststärke der Wehr wurde durch die Militärbehörde auf 55 Mann festgesetzt, wodurch man die Pflichtfeuerwehr auflöste. Obwohl der zweite Weltkrieg vier Jahre zuvor endete, litt man noch immer unter den Folgen, so befanden sich Geräte und Einrichtungen in schlechten Zuständen. Um sie vor Fremdeinwirkung zu schützen, lackierte man die Spritze vom Typ LF 15 in einer grauen Tarnfarbe. Den Amerikanern gelang dennoch zum Teil die Zerstörung des Fahrzeugs. Das Fahrzeug verkaufte man für den Transport von Gemüse an die Firma Schroth. Auch ein zentrales Gerätehaus existierte zu dieser Zeit immer noch nicht, sodass die Gerätschaften an verschiedenen Orten in der Gemeinde lagerten.

Im Jahr 1947 unterstützte das Landratsamt den Kommandanten mit einem Schreiben zur „Erstellung eines zweckentsprechenden Feuerwehrhauses“. Geeignete Örtlichkeiten benutzte man aber für fliegergeschädigte Bürger aus dem 2. Weltkrieg.

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