Ein Unikat verlässt die Bühne

Ein Unikat verlässt die Feuerwehrbühne

Es ist bei der Feuerwehr eigentlich nicht üblich einzelne Personen hervorzuheben. Es gilt das Prinzip der Musketiere „Einer für Alle, Alle für Einen!“. Wenn aber ein Unikat der Haßlocher Feuerwehr in den Ruhestand geht, dann ist es schon einen Bericht wert.

Unser Kamerad Reinhard Zipelius, der in Feuerwehrkreisen, auch weit über die Haßlocher Ortsgrenze hinaus, besser als „de Zipel“ bekannt ist, hat zum Ende des Jahres den Dienst quittiert. Seit 1974 war er mit Leib und Seele Feuerwehrmann in unserer Wehr, nun, nach genau 40 Dienstjahren, musste er aus beruflichen und Altersgründen in den feuerwehrtechnischen Vorruhestand wechseln.

De Zipel

Die lange Tradition an Feuerwehrmännern in der Familie Zipelius startete mit seinem Großvater Martin Ferkel, der damals Feuerwehrkommandant in der Meckenheimer Wehr war. Reinhard erinnert sich noch daran wie ihm seine Oma erzählte, dass sie als junges Mädchen mit Fahrrad und Trompete bei Bränden durch Meckenheim fuhr und alarmierte.

Als kleiner Junge nahm ihn dann sein Vater Kurt Zipelius mit ins Haßlocher Feuerwehrgerätehaus, welches zu jener Zeit noch in der Kirchgasse, neben der Christuskirche stand. Sein Vater war 25 Jahre aktiver Wehrmann.

In die großen Fußstapfen des nun „alde Zipel“ treten seine Söhne Jens und Jan, welche die Tradition in der vierten Generation weiterführen.

Seit 12. Juni 1974 war Reinhard Zipelius Angehöriger des Katastrophenschutzes, dem man für mindestens zehn Jahre angehören musste. Danach war für ihn nicht Schluss und er trat in die aktive Wehr über. Seine Lehrgänge absolvierte er damals noch im Feuerwehrschulungsheim Sattelmühle.

Bei den Staffelwettkämpfen des Landkreises Bad Dürkheim errang er mit der Staffel 2 der Feuerwehr Haßloch im Jahre 1976 zwei mal den 1. und einmal den 2. Platz.

Auch bei Festumzügen war er immer Aktiv dabei. Viele kennen ihn als den Mann mit der Trompete auf dem Fahrrad (woher das wohl kam?)

Seine größten Einsätze waren die Brände bei den Firmen Wilking und Ball Packaging, der Diskothek „Spitze“ und dem Neustädter Saalbau, sowie die großen Waldbrände in den 70ern. Sein schlimmster Einsatz, wie er selbst erzählt, war ein Verkehrsunfall am damaligen Bahnübergang, bei dem der Fahrer verbrannte.

1999 wurde Zipelius mit dem silbernen Feuerwehrehrenabzeichen des Landes Rheinland-Pfalz für 25 Jahre und 2009 mit dem goldenen Feuerwehrehrenabzeichen für 35 Dienstjahre geehrt.

„Ich wünsche dem neuen Feuerwehrkommandanten Marco Himmighöfer, das wäre übrigens mein fünfter Feuerwehrchef, und dem alten Zweiten, Klaus Sieber, für den Neuanfang 2015 und weiterhin alles Gute. Und allen Kameraden, dass sie nach jedem, nicht immer ganz ungefährlichen Einsatz, gesund und wohlbehalten zurückkehren,“ so Reinhard Zipelius im Gespräch mit dem Homepage-Team.

Reinhard, es ist uns eine Ehre an Deiner Seite in vielen Einsätzen der Haßlocher Bevölkerung helfen gekonnt zu haben. Das Feuerwehrhaus steht Dir immer offen und wir wissen, dass Du davon regen Gebrauch machen wirst. Denn bei der Haßlocher Feuerwehr geht nie einer so ganz.